Donnerstag, 26. September 2013

Auf nach Montijo, dann die Welt retten

Mittwoch war eigentlich mein erster richtiger Arbeitstag- Abgesehen von dem Meeting am Dienstag, hatte ich die Arbeitstage zuvor lediglich im Büro damit verbracht, im Internet zu surfen, nach Hause zu schreiben und News aus Deutschland zu lesen. So auch heute (Donnerstag). Dass das Ganze beizeiten etwas langweilig wird, ist klar. Surfen kann icch auch in Deutschland - und da ist die Verbindung besser. Umso mehr freute ich mich schon Dienstag auf den Arbeitseinsatz am Mittwoch.

Aber worum ging es eigentlich?

In vielen ländlichen Gebieten leben relativ arme Familien, die sich zum Teil selbst versorgen und mit wenig Geld klar kommen m
üssen. Gekocht wird meist auf einer mit Holz oder anderen brennbaren Stoffen beheizten Feuerstelle. Hierfür wird sehr viel Brennstoff benötigt und die umliegende Umwelt unnötig mit Schadtsoffen belastet. Das möchte die anam, als Umweltbehörde, die die umliegenden Nationalparks betreut, ändern und hat einen einfachen Fogón entwickelt. Dieser mit Holz befeuerte Herd braucht weniger Energie, d. h. Holz aus dem Wald und ist umweltfreundlicher.

Der Fogón besteht aus einigen Waschbeton-Steinen, einigen Ziegelsteinen und Beton. Alles plus Hilfsmittel auf den Pick-Up laden und los:
Ladungssicherung klar - los kanns gehen

Los ging es also in Richtung Montijo. Ein ganzes Stück ab von der Stadt, im Dorf Bongo stand dann das Haus einer 5-köpfigen Famlie. Im Garten errichteten wir den Herd, wie diesem Video zu entnehmen ist:





Es war vollbracht und es gab Cerdo (Schweinefleisch), jedoch noch nicht vom neuen Ofen, der muss erst trocknen. Auf dem Rückweg erhaschte uns dann der obligatorische Nachmittagsregen. Eigentlich im Auto kein Problem, jedoch mussten zwei von uns auf der Ladefläche mitfahren, da noch zwei freiwillige nachgekommen waren und nun der Platz im Auto nicht mehr ausreichte.

Es wurde dann etwas eng, aber wir sind gut angekommen. Generell ist Autofahren hier ein wenig abenteuerlich. Die Hupe ist hier mindestens so wichtig wie das Bremspedal. Während in Deutschland selten gehupt wird, benutzt so mancher Panameno die Hupe rein vorsorglich, um  sich und sein Auto schon mal anzukündigen. Die Kunst besteht darin, der Hupe einen kurzen, leisen Ton abzuverlangen, was freilich nicht bei allen Autos möglich ist.

Am Abend ging es dann zusammen mit meinem Gastvater auf den zentralen Platz der Stadt, um der "Noche de Placita" beizuwohnen. Das ist eine Kulturschau der Region mit verschiedenen Tanz-Aufführungen und traditionellem Gesang im Triell. Das folgende Video ist relativ lang..es soll nur einen kurzen Eindruck vermitteln und zeigen, wie mittendrin der Ton weg war:


Nebenbei habe ich noch Maria, eine AFS-Voluntärin aus Bayern getroffen. Sie war bei dem Event, genauso wie Magdalena, die ich schon am Dienstag kennen lernte. Die beiden kennen sich natürlich - Santiago ist ein Dorf :) Wir tauschen Telefonnummern aus und nehmen uns vor, uns gegenseitig über interessante Projekte in der Region auszutauschen.

Los geht es damit schon am Sonntag: Dann veranstaltet die Vereinigung "Ocean Conservacy" ihr alljähriges Costal Clean-UP. Unter anderem an der Mecklenburg-vorpommerischen Ostseeküste, wie auch hier in Veraguas, Panamá und an hunderten weiteren Orten. Die Kollegen der anam sind mit von der Partie, sowie auch Magdalena und evtl. noch weitere Freunde von ihr. Der Bus fährt um 6 Uhr morgens...wer die Welt retten will, muss früh aufstehen ;-)

Gleich geht es für mich dann noch mit meinen Gasteltern zu einer privaten Geburtstagsfeier in einer großen Gaststätte vor Ort mit Musik und Tanz. Ich nehme meine kleine Kamera mit....demnächst vielleicht auch ein Bericht davon.


Arne

1 Kommentar:

  1. Hi Arne, wieder sehr interessant dein Bericht. Leider kann man die Videos nicht abspielen. :((

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