Da mein Wochenende recht ereignislos verlief, verzichtete ich auf einen Blog-Eintrag und telefonierte stattdessen via Skype mit Deutschland, verfolgte die Bundestagswahl (was aus dem Ergebnis wohl werden soll, aber naja ;-) und freute mich darüber, dass die Internet-Verbindung Zuhause nun endlich funktioniert.
Bisher war ich nämlich auf fremde WLANs angewiesen, was dazu führte, das Skype nicht richtig funktionierte. Jetzt klappt aber alles super und ich freue mich, mit vielen Freunden und Familienmitgliedern zu telefonieren :) Man hat sich, gerade mit ehemaligen Klassenkameraden doch so einiges zu erzählen, wenn man auf der anderen Seite des Atlantiks ist.
Montag, gerade nachdem ich das Gespräch mit Liesa beendet war er nun endlich da: mein erster Tropenregen mit Gewitter :) Ich habe natürlich ein Video gemacht.
Ich lade dieses später hoch, wenn ich Zuhause bin.
Der Regen war noch nicht vorrüber, als mein Gastvater mir zu verstehen gab, dass wir los müssten...wohin wusste ich in dem Moment nicht, ich dachte, es ginge zum Essen :) Ich hab also meine Regenjacke angezogen und bin mit nach draußen gegangen und trocken im Auto angekommen, da dieses unter dem Carport stand. Bis dahin alles gut. Das eigentliche Problem zeigte sich dann erst. Durch den rapiden Anstieg der Luftfeuchtigkeit beschlugen alle Scheiben des Autos, man sah praktisch nichts mehr. Hinzu kommt, dass die Straßen bei solch einem Regen sofort überfluten. Eigentlich keine großartige Idee, jetzt Auto zu fahren. Der Verkehr floss daher ausnahmsweise mal langsam und vorsichtig.
An einer Kreuzung stieg meine Gastmutter aus dem Wagen aus und mein Gastvater sagte mir, ich solle mich nun auf den Beifahrersitz setzen, um bei der Weiterfahrt die Frontscheibe freizuwischen. Ich verstand das aber nicht und folgte stattdessen meiner Gastmutter durch die bei derartigem Regen trockenen Fußes kaum durchquerbaren Straßen. Bis ich merkte, dass ich ihr garnicht folgen, sondern einfach nur in den Wagen steigen soll, bin ich bereits plitschnass. Das wichtigste bei einem Tropenregen in Panama: Sei nicht draußen irr' nicht herum oder stell dich ganz schnell irgendwo unter. Sonst hast du keine Chance ;-)
anam
Jetzt bin ich gerade im Büro von anam, soetwas wie der Umweltbehörde Panamas. Das ist die Organisation, bei der ich die nächsten 3 Monate arbeiten werde. Am Montag hatte mich mein Gastvater mit einem ausführlichen Schreiben, in dem er erwähnte, dass ich 4 Sprachen (Alemán, Inglés, Latin y un poco Español) spräche und die Organisation anam lobte. Kurzum stellte er mich bei der Direktorin der lokalen anam-Stelle vor. Die Direktorin willigt ein und ich bin dabei. Ich werde durch die Büros geführt und lerne verschiedene Leute kennen. Lateinamerikanische Büros sind im Prinzip so wie deutsche Büros, nur der allgegenwärtige Kaffee fehlt und die Klimaanlage verwandelt so manches Büro in einen Eisschrank.
Einige Kollegen hier sprechen ein Spanisch, dass ich leider kaum verstehe. Zum einen ist es zu schnell, zum anderen zu kompliziert in der Ausdrucksweise. Während ich die meisten Leute relativ gut verstehe, hatte ich hier erhebliche Probleme mit der Verständigung. In derartigen Momenten habe ich oft das Gefühl, dass mein Spanisch noch wirklich sehr schlecht ist. Spreche ich jedoch wieder mit Leuten, die sich einfach und vor allem relativ langsam ausdrücken, freue ich mich immer wieder über meine Fortschritte.
Heute (Dienstag) begann der Arbeitstag mit einer Reunión, dem spanischen Wort für Meeting. Es handelte sich aber gar nicht um ein klassisches Meting, sondern um eine Zusammenkunft mit freiwilligen des US-Freedom Corps, vergleichbar mit unserem ehemaligen Zivildienst - allerdings auch im Ausland.
Man kann das ganze als Entwicklungshilfe ansehen. Diejenigen, die sich freiwillig verpflichtet haben, verbringen meist eine relativ lange Zeit (2 Jahre oder mehr) im Ausland damit, Englisch zu lehren, leisten Entwicklungshilfe oder lehren Kinder in Dörfern, wie man Müll vermeidet.
Von dem Treffe habe ich einige Kontakte mitgenommen....ich habe vor, soweit es die Zeit zulässt, mehrere Projekte in der Umgebung zu besuchen. Panama verfügt zwar über keine Eisenbahnen, jedoch ein ausgedehntes Fernbusnetz, dass das ermöglichen sollte.
Morgen geht es mit Annibal, einem anam-Kollegen nach Montijo. Was mich da genau erwartet, weiß ich jetzt noch nicht...mal sehen, was kommt ;-) Später dann mehr dazu.
Es ist generell so, dass ich in Panama nie weiß, wie der Tag endet. Vieles entsteht spontan....häufig sagt mein Gastvater nur "vamos!" und es geht mit dem Auto irgendwo hin. Das macht meinen Aufenthalt spannend und abwechslungsreich.
Ich freue mich schon auf morgen. Dann bin ich schon ganz nah an der Pazifikküste, jedoch immer noch weit entfernt von Coiba, DER Insel in der Region (Foto).....
Die anam betreibt auf der Insel eine Station, die das Zentrum eines riesigen Naturschutzgebietes darstellt. Wenn alles glatt läuft, kann ich für die anam auf Coiba arbeiten...Was für ein Arbeitsplatz :)
Hasta luego ;-)
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