Typisch lateinamerikanische Popkultur mit Trompeten und Tanz a la Buena Vista Social Club (allerdings schnulziger) flackert über zwei kleine Bildschirme an der Decke des Busses nach Santiago. Vorher liefen zwei Action-Filme, einer mit Bruce Willis, Stirb Langsam wahrscheinlich. Das Entertainment-Programm sowie der Ausblick auf Berge und tropische Vegetation, unterbrochen von mehreren kleinen Dörfern machen die Fahrt zu einer angenehmen Möglichkeit, meinen leichten Jetlag auszugleichen.
Früher am Tag, nach Frühstück um 9, zeigte mir Asliy die Altstadt "Casco Viejo" mit mindestens fünf Kirchen und Denkmälern für Kriegshelden, Staatsgründer und Kanalbauer.
Im Anschluss an die Tour durch die Altstadt, in der auch, in einem extra gesicherten Bereich, der presidente von Panama wohnt (el presidente hatte gestern den ersten Personenzug Lateinamerikas eingeweiht), aßen wir eine traditionelle Spezialität Panamas. Direkt am Fischereihafen von Panama gab es Ceviche. Das ist eingelegter Fisch verschiedener Art. Genauer gesagt sauer eingelegter Fisch, sehr sauer. Kann man essen, mein Lieblingsessen wird das sicher nicht :) Ein Foto folgt später. Das Bier Cerveza Panama Lager war dann schon eher mein Fall. Mild und süffig, erfrischend, bei dem Klima angenehm. Auf der Straße trinken ist hier übrigens verboten und an fast jeder Ecke steht ein Polizist (zumindest in Panama-City).
15:00 Uhr. Bus nach Santiago de Veraguas, mi ciudad residencia por los seis meses. Die Klimaanlage läuft auf Hochtouren und lässt die Fahrgäste frieren. Ganz anders als draußen, wo man schwüler Dauerhitze ausgesetzt ist.
Nach vier Stunden in Santiago angekommen, lerne ich zunächst die Familie von Asliy mit Vater Juan kennen, der meine Reise organisiert hat. Ich werde herzlich empfangen und eingeladen, die erste Nacht im Hause zu verbringen, bevor es zu der Gastfamilie geht. Als Juan jedoch einfällt, das ich eine Tierhaarallergie habe und er einen Dalmatiner fährt er mich zu meiner Gastfamilie ca. 2 km weiter. Auf dem Weg zeigt er mir einen Straßenverkauf verschiedener, mir teils umbekanter Früchte. Frischer geht es kaum - Bananen noch an der Staude.
Da ist es also: Mein Zuhause für die nächsten sechs Monate. Oberhalb eimes Chinos (Kiosk) liegt die Wohnung von Abraham und Gabi. Ich werde herzlich empfangen, alle reden viel, ich verstehe erstaunlich viel. Dann fahre ich mit Juan und Abraham zum Essen an einem 24h-Imbiss für Tortillas con Carne (Foto). Anschließend trinken wir noch ein Bier in der Sportsbar um die Ecke und gute Nacht.
Morgen holt mich Juan gegen 8 Uhr ab, es geht zu einem großen Fluss in Veraguas, der einzigen Provinz Panamas mit zwei Meeren und generell einer Menge Wasser.
Morgen ist ein neuer Tag :)
Ich vor dem 24h- Tortilla-Imbiss |
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